Glurns - der kleinen mittelalterlichen Stadt
Nirgendwo anders kann der Besucher mittelalterliches Leben so gut nachvollziehen, wie im 900 Einwohner zählenden Städtchen Glurns im Vinschgau mit seinen historischen Stadtmauern, Wehr- und Tortürmen, mit seinen Laubenbögen und Gassen. Die kleinste Stadt Südtirols blickt auf eine lange Geschichte zurück.
Die erste Siedlung gehörte zur römischen Provinz Rätien, später ging diese an das Bistum von Chur über. In einer Urkunde des Jahres 1163 ist bereits die Rede vom Dorfe Glurns: "de terra in vico Glurnis". Alte Ansitze bezeugen, dass bereits zu jener Zeit im Dorfe Glurns Leute mit Rang und Namen lebten. Schon 1233 wurde Glurns Sitz eines landesfürstlichen Gerichts, das für den gesamten oberen Vinschgau zuständig war. Um 1290 sprach Graf Meinhard II. von Tirol dem Ort das Marktrecht zu und 1304 wurde erstmals das Stadtrecht urkundlich erwähnt.
Im Spätmittelalter erlebte die Stadt Glurns Ihre Blütezeit als Umschlagplatz für verschiedene Waren zwischen dem Norden und der Lombardei. 1499, im Jahr der Schlacht an der Calven, wurde die Stadt zerstört und danach als Wehrstadt gegen Graubünden wieder aufgebaut. Bis heute hat Glurns seinen historischen Charakter aufrecht erhalten, was vor allem durch die sehr behutsame Sanierung in den letzten Jahrzehnten möglich war.