St. Veith Kirche und archäologische Ausgrabungsstätte am Tartscher Bühel
Der Tartscher Bühel (1077 m) erhebt sich inmitten des Talbodens und ist ein Wahrzeichen des oberen Vinschgaus. Aufgrund seiner besonderen geografischen Lage war er in fast allen urgeschichtlichen Epochen bewohnt. Einsam und von weitem sichtbar, steht die St. Veith-Kirche auf dem schon in vorchristlicher Zeit besiedelten Tartscher Bühel.
Der Turm aus dem 11. Jh. zählt zu den ältesten Beispielen eines ungegliederten Turmes. Der heutige Kirchenbau wurde gegen Ende des 11. Jh. auf Vorgängerbauten als einfaches Langhaus mit abgesetzter Rundapsis und Steinplattendach errichtet. Fragmentarisch erhaltene romanische Freskomalerei lässt die stimmungsvolle Ausschmückung des gesamten Kirchenraumes erahnen. Der Engadinerkrieg (1499) hinterlässt auch in dieser Kirche seine Brandspuren.
In ihrem Inneren findet man sehenswerte Wandmalereien, u.a (in der Apsis) ein Mäanderfries mit Perlstabband, zwei miteinander kämpfende schildbewehrte Seeungeheuer, ein vermutlich bärtiger Mann, der in ein Krummhorn bläst; Apostelreihe zwischen Heiligen; in der Wölbung Christus als Richter nebst Evangelistensymbolen; in der Fensterlaibung Volutenranke mit Kreuzblüten. Die z.T. stark beschädigten Fresken stammen aus der Zeit um 1200.
An der Nordwand des Schiffes in zwei Bilderstreifen Legende des hl. Veit (1. Hälfte 16. Jh.); die gesamte Westwand ausgefüllt von einem Gemäldezyklus um 1520 (fragmentiert).